Am 12. Januar 2014 wird ein kleiner Junge geboren. Die Eltern und seine Schwester freuen sich auf ihn. Dann wird nach mehreren Hörscreenings festgestellt, dass er taub ist. Mit einem Jahr soll ein Gerät eingesetzt werden, mit dem er dann hören kann. Im Dezember 2014 wird zur Vorbereitung auf die OP ein MRT gemacht und ein Hirntumor festgestellt. Gleich Anfang Janur wird dieser in einer Hirn-OP größtenteils entfernt. Viele Monate mit Chemo und Bestrahlung folgen. Im November 2015 wird ein MRT gemacht – ohne Befund! Doch um Weihnachten herum verschlechtert sich sein Zustand plötzlich. Am 07.01.2016 kommt die Diagnose. Ein erneuter Hirntumor ist da – und er wird nicht mehr lange leben. Der Umzug in ein Hospiz nach Hamburg erscheint der Familie nicht richtig. Sie möchten mit ihrem kleinen Jungen, der gerade 2 Jahre alt geworden ist, in seinem häuslichen Umfeld bleiben. Hier ist auch seine große Schwester jeden Tag um ihn herum und die Großeltern können ihn jederzeit besuchen kommen. Er wird zu Hause palliativ betreut, die Klinik in Rostock gewährleistet 24-Stunden-Rufbereitschaft. Gemeinsam verbringen sie nun mit ihrem kleinen Jungen seine letzte Zeit – sie pflegen ihn und kuscheln ihn. Viel kann er nicht mehr machen. Aber sie sind füreinander da.
Letzte Woche habe ich ein Gewinnspiel gestartet. Unter anderem soll eine Familie mit schönen Bildern von mir beschenkt werden. Eine Familie, der es nicht so gut geht. Ihr habt mir bereits viele Nachrichten geschickt, die mich alle sehr berührt haben. Doch diese eine ganz besonders. Das Gewinnspiel endet erst am 1. Februar. Doch dieser einen Familie bleibt nicht mehr viel Zeit. Daher habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen, zu ihr Kontakt aufzunehmen und so schnell wie möglich Bilder zu von ihnen zu machen. Eine Mama und ein Papa, ihre große Tochter und ihr kleiner Sohn. Bald werden sie nur noch zu dritt sein und ich hoffe sehr, dass ich ihnen mit meinen Bildern eine kostbare Erinnerung geschaffen habe. Es ist die Geschichte dieser kleinen Familie, dich ich eben beschrieben habe.
Als ich gestern losgefahren bin, war mir schon sehr mulmig zumute. Sonst kommen strahlende Eltern mit einem gesunden Baby zu mir. Doch was wird mich heute erwarten? Es war eine sehr angenehme Atmosphäre. Mir stiegen die Tränen in die Augen, als ich den kleinen tapferen Mats kennenlernen durfte und ich musste meinen Kloß im Hals runterschlucken. Aber ich fand es ganz bezaubernd, wie sich die Eltern und die große Schwester um ihn gekümmert haben und dann haben wir ein paar Kuschelbilder gemacht.
Ich danke der Familie, dass ich ihre Geschichte, auch wenn sie sehr traurig ist, hier erzählen und mit euch teilen darf. Ihr habt mich sehr beeindruckt, wie ihr mit eurem kleinen Schatz umgeht und versucht, alles so normal wie möglich zu lassen. Ich wünsche euch noch eine wunderschöne gemeinsame Zeit mit eurem kleinen Engel und ganz viel Kraft! Vielen Dank, dass ich euch besuchen und kennenlernen durfte!
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