via Mandy Steinhäuser Fotografie http://ift.tt/2lcYmxs
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Heute morgen bin ich aufgestanden und habe meine Kinder geweckt. Jedes einzelne hab ich heute ganz besonders lange gedrückt und wachgeküsst. Ich wusste, welcher Termin heute auf dem Plan steht und das hat mich gleich nach dem Aufstehen sehr beschäftigt. Ich bin heute nach Rostock gefahren, zum Kinderklinikum, wo sich auch das SAPV-Team Mike Möwenherz befindet. Auf dem Weg zu der Station gingen mir viele Sachen durch den Kopf. Als ich vor der Tür stand dachte ich: Dahinter liegen Kinder, die so krank sind, dass sie nie wieder gesund werden. Die nächste Woche vielleicht das letzte Mal Weihnachten feiern mit ihren Familien. Oder die dann vielleicht schon gar nicht mehr bei ihren Familien sind… Das macht mich so unfassbar traurig. Es schnürt mir fast die Kehle zu. Solche Momente erden mich, machen mir bewusst, wie kostbar unser Leben ist und die Zeit, die wir mit unseren Lieben haben. Wir sollten nicht immer alles als selbstverständlich hinnehmen sondern einfach auch mal innehalten und das Miteinander genießen.
Ich habe einen Job, der mich wirklich sehr erfüllt. Die Arbeit mit den Babys ist einfach etwas fürs Herz. Ich habe in diesem Jahr aber auch einige Familien für kurze Zeit begleitet, die ein schweres Schicksal getroffen hat. Das ist in dem Moment sehr schwer, aber ich weiß, dass ich ihnen durch meine Arbeit etwas Wundervolles gegeben habe. Bilder für die Zukunft. Bilder von ihrem Kind, das nicht mehr da ist. Bilder von dem einen Kind, das eine viel zu frühe Geburt überlebt hat, aber ohne seinen Zwilling weiterleben muss. Bilder von ihrem Kind, das einen schweren Unfall überlebt hat… Solche Schicksale bewegen mich sehr, aber sie geben mir auch Kraft.
Im Januar habe ich einen kleinen tapferen Jungen kennengelernt und durch ihn habe ich das erste Mal von Mike Möwenherz gehört, der mobilen Palliativbetreuung schwerkranker Kinder zu Hause bei ihren Familien. Ich bewundere schon immer die Arbeit der Menschen, die täglich so nah mit dem Tod zu tun haben. Wie kommt man damit bloß klar. Man kann die Arbeit nach Feierabend nicht einfach ausschalten, es begleitet einen. Man muss Wege finden, damit klarzukommen. Gerade bei Kindern aber ist der Gedanke an den Tod besonders absurd. Sind wir erstmal Eltern geworden, haben wir auf einmal ganz andere Gefühle und Instinkte. Wir wollen beschützen und sind machtlos, wenn wir es nicht können.
Ich freue mich so sehr, dass ich heute eine Spende über 650€ an Prof. Classen übergeben konnte. Prof. Classen hat mir die Arbeit des SAPV-Teams noch einmal erklärt. Ist ein Kind so krank, dass es nicht mehr gesund wird, ist es für viele Familien viel angenehmer, die letzte gemeinsame Zeit zu Hause zu verbringen. Es bedeutet, dass sie viel auf sich nehmen müssen (und wollen) und auch die medizinische Versorgung und Pflege muss dann gewährleistet sein. Das ist nicht immer einfacher, als wenn sie im Krankenhaus wären. Aber es erleichtert den Abschied. Es ist vielleicht noch das Einzige, was sie für ihr Kind tun können. Die 24-Stunden-Rufbereitschaft gibt den Familien dabei eine große Sicherheit. Mit Spendengeldern werden z.B. Musiktherapien finanziert oder die psychologische Betreuung für die Familien, besonders auch nach dem Tod eines Kindes.
Ich hatte bei meinen Telefonaten mit dem SAPV-Team immer sehr liebe Schwestern am Telefon, denen ich angehört habe, dass sie ihre Arbeit mit Herzblut machen. Ich danke nochmal allen, die diese Spende ermöglicht haben und somit die wundervolle Arbeit dieses Teams mit unterstützen: allen, die meinen Kalender gekauft haben und denen, die sich bei unserer Auktion bei SchmiedeART beteiligt haben und all denen, die einfach so noch etwas dazugegeben haben. Und ich danke meinem lieben Mann und meinen Kindern, die immer hinter mir stehen und mir meine Arbeit ermöglichen. Für mich kann ich sagen: das war nicht die letzte Aktion dieser Art. Ich freue mich, helfen zu können. Und wenn jeder ein kleines bisschen an irgendeiner Stelle tut, dann können wir unsere Welt vielleicht ein kleines bisschen besser machen.
Dieser kleine Strolch wollte von seinem Neugeborenenshooting schon ganz viel mitbekommen und hat daher auf ganz vielen Bildern in meine Kamera geguckt.
via Mandy Steinhäuser Fotografie http://ift.tt/2kouc7J